Mein Wochenende sollte schön werden. Harmonisch, mit meiner Mum, mein Männchen auf Dienstreise. Wir wollten viel Zeit bei den Pferden verbringen und nur "so abhängen" - O-Ton Mama.
Freitag kommen wir am Nachmittag zum Stall, holen die Pferde von der Koppel rein, machen Cordi schnell zusammen fertig, damit Mum ihn schonmal in der Halle bewegen kann, während ich die anderen beiden ausrittfertig mache. Shigon war die ganze Zeit unruhig, lief in der Box umher, schubbelte sich hier, schubbelte sich da. Hm, ja, war warm und viele Fliegen, da kann das mal.
Als ich mit dem Putzkasten zur Box von Shigon kam, habe ich nur einen Blick reingeworfen, mein Handy geschnappt und sofort den Tierarzt angerufen ...
Binnen 10 Minuten im Stall war sein gesamtes Maul, inklusive der Nüstern prall dick angeschwollen, der ganze Kopf voller Nesselfieberbläschen, selbst der Schlauch war auf doppelte Größe geschwollen, der ganze Körper voller Bläschen.
Da er ohnehin zu Allergien neigt, war mir sofort klar - der hat einen allergischen Schock vom Feinsten. Ich habe mir einen Eimer eiskaltes Wasser geschnappt, ein Handtuch und dann erstmal nur kalte Wickel um Nase, Maul, Kopf und sonstige erreichbare Körperteile gemacht.
Ich habe den TA nicht sofort erreicht, nur die Mailbox, habe dann zwischendurch noch 2 x in seiner Klinik angerufen, und der Kollegin dort schier die Hölle heiß gemacht. Ich hatte einfach die ultimative Panik, dass Shig mir unter den Fingern wegstirbt. Denn wenn es äußerlich so schwillt, dann sicherlich auch innerlich. Der Bereich zwischen den Ganaschen war bereits knüppelhart geschwollen.
Ich kann niemandem sagen, was mir in den 35 Minuten des Wartens auf den TA alles durch den Kopf geschossen ist. Mein Freund steht da, schwillt zusehends zu, und ich kann nichts für ihn tun. Es war die Hölle.
Als der TA endlich kam, war die Schwellung im Gesicht noch krasser, die Augen waren schon kaum noch zu erkennen. TA hat nur einen Blick geworfen, ist zu seinem Auto gerast, hat Kortison aufgezogen und sofort intravenös gespritzt.
Dann haben wir zusammen bei ihm gewartet, dass das Mittel wirkt. Nach gut 20 Minuten fing plötzlich seine Nase an zu laufen, und als er dann anfing weißen Schaum zu speicheln, dachte ich wirklich, jetzt ist es ganz vorbei.
Aber danach wurde es dann besser. Offenbar waren die Schleimhäute dann wieder offen, und es kam wieder was durch.
Wir haben dann überlegt, was nun genau diese Reaktion ausgelöst hatte. Der Stallmeister kam zwischendurch noch dazu, und sagte, er habe morgens ein Stück Koppel mehr dazu gegeben. Hm. Auf der Koppel stehen sie seit Jahren, aber ich bin mal gucken gegangen ...