Zubereitung einer Henkersmahlzeit „Die Platte der sieben Grausamkeiten“
In siedendes Öl werfen wir zunächst eine bei lebendigem Leibe gehäutet Zwiebel. Unter ständigem Stöhnen köpfen wir eine Hand voll unschuldigen Spargel, die wir mit dem Blut von Hand gewürgter Blutorangen getränkt haben.
Nun reißen wir einer noch jungfräulichen Banane die letzte Schale vom Leib und zerquetschen das noch zuckende Fruchtfleisch. Wir lassen das Ganze schön langsam aufkochen und geben dazu eine Hand voll ungeborener Erbsen, die wir erst unmittelbar zuvor der Mutterschote entrissen haben, so dass sie noch schotenwarm sind.
Während wir das Ganze nackt auf glühenden Kohlen schmoren lassen, vergreifen wir uns an den Beilagen:
Hinterrücks schlagen wir auf einen ahnungslosen Kohlkopf ein und zerschneiden ihn auf den noch schlagenden Herzen gevierteilter Artischocken, wobei wir auf keinen Fall vergessen sollten, reichlich Salz auf die noch offenen Wunden zu reiben.
Wir fügen einige gemeuchelte Morcheln bei – im Todesfall dürfen es auch gemorchelte Meucheln sein. Brutal hauen wir allen in die Pfanne und lassen es zusammen mit den letzten Überlebenden unseres Majoran-Massakers auf größter Flamme kurz aufschreien. Wir schrecken es mit einer Messerspitze Curry zu Tode ab, ein Schuss Soja dazu und ein Fässchen Essig für die letzte Ölung.
Nachdem wir alles mit unserem elektrischen Quäl nochmals gut durchgequält haben, nehmen wir noch blutjunge Kartoffeln, denen wir natürlich zuvor die Augen ausstechen.
Und da ist sie: die Platte der sieben Grausamkeiten – ist sie nicht stöhn?
_________________
Grüßle Averna
Alt-Hippie aus Erlangen
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius null. Und das nennen sie ihren Standpunkt."
Albert Einstein