Keine guten Neuigkeiten von unserem Sorgenkind

Ja, Tigo, als du von Shigon erzähltest, habe ich sofort an Justin denken müssen, obwohl es noch keinen Anlass einer "Verbindung" gab. Die beiden Tiere sind sich ähnlich vom Wesen her, sehr verbunden ihren Menschen gegenüber und auch anfällig für Dinge, die uns umgeben.

Ich bin ruhig, sehr gelassen momentan sogar. Der kleine Mann sitzt neben mir im Büro und putzt sich - in normaler Weise, nicht hektisch oder auffällig. Wäre ich auch hektisch (der Gatte schläft Gott sei Dank, den hat es arg mitgenommen), würde ich es übertragen auf Justin. Das darf nicht sein.

Was auch immer es ist, welche Ursachen es hat, welche Medikation oder Veränderung es unsererseits mit sich bringt: wir werden genau das tun, was für Justin das Beste ist.

Toddel und ich haben uns vorhin in den Arm genommen und uns gesagt, dass wir das gemeinsam durchstehen. Das werden wir, alle zusammen.

Liebe She,

ja, das hört sich ganz furchtbar an mit dem Süssen.
Allerdings stellt sich hier für mich automatisch die Frage "was will er uns/euch damit sagen" ?
Zuviel Kontrolle ist nicht gut ? Kontrolle verlieren heisst nicht gleichzeitig, sich selbst zu verlieren ? Hat ja vielleicht seinen Grund, warum in Ägypten "solche" Katzen besonders verehrt wurden, und Menschen im Übrigen bis ins hohe Spätmittelalter auch - zum Teil heute noch von besonders naturverbundenen Völkern (das Gegenteil gibts natürlich auch )....

"Sich verantwortlich fühlen" oder sogar zu meinen, "verantwortlich zu sein" impliziert immer die Kontrolle. Ich kann ja nur für das verantwortlich sein, dass ich auch kontrollieren/beeinflussen kann, oder ?

Insofern rate ich zum Loslassen. Tiere können es, und das ist meiner Meinung nach ein Teil dessen, das sie uns lehren wollen. Ich will damit nicht sagen, dass der Kleine sich wegen seiner "Zustände" keinen "Kopp" macht, oder das auf die leichte Schulter nimmt. Aber ich bin sicher, er lässt sein Leben nicht so stark davon beeinflussen wie du ....

Festhalten wollen heisst zu verlieren. Meiner Erfahrung nach gibt es keinen schnelleren Weg zu einem Verlust.

Die Stupsnase weiss genau, was ihr für ihn tut und wie ihr euch fühlt. Wie du geschrieben hast - besser bestimmte Dinge nicht übertragen. Aber du glaubst doch nicht im Ernst, dass es hilft, wenn du den Göttergatten schlafen schickst ?

Ich drück euch alles was ich habe (auf meine Art) - und das weisst du !

Gruß
Alarich

Das macht mich stutzig, was du schriebst, Alarich...

Wir schweifen jetzt ab in einen Bereich, den vielleicht nicht jeder von uns hier nachvollziehen kann, doch wir versuchen die Grätsche, so gut es geht.

Das waren meine Gedanken vorhin, vielmehr mein Gefühl. Justin hasst es wie die Pest, wenn man ihn kontrolliert, ihn sucht, in seinem Denken und vor allem Fühlen bevormundet. Er ist so frei, wenn man ihn nur lassen würde. Wie schwer haben wir uns damit getan, ihm Freigang zu gestatten, wie groß war unsere Sorge davor, dass etwas passieren könnte ?Vermutlich (ganz bestimmt) ist er schon ein wenig weiter, als wir mit ihm Lebenden das sind, zumindest die Menschen

Er ist der Weise hier bei uns, keiner der anderen Tiere hat die Fähigkeit, Dinge so deutlich zu machen. Deshalb werden wir mit Gelassenheit an die Untersuchungen gehen, die nötig sind. Er findet sie unnötig, doch er ist nicht alleine hier, die Entscheidungen zu treffen. Was die große Katze will, das will sie, weil das sein muss. Da muss auch das Nöhrchen einsehen, dass es so sein wird.

Ich denke, She, ich muss nicht weiter betonen, dass hier auch alles Verfügbare gedrückt ist und alle guten Wünsche euch begleiten.

Och weisst du She,

es gibt da eine neue Studie, eine Befragung zur Zufriedenheit mit dem Leben - differenziert zwischen (offensichtlich) "Behinderten" und "nicht Behinderten".
Erstaunliches Ergebnis: Junge "behinderte" Menschen sind nicht weniger und auch nicht mehr zufrieden mit ihrem Leben als "nicht behinderte" junge. Das verschiebt sich lt. Studie erst in späteren Jahren.
Da stellt sich mir die Frage - sind es die Ansprüche der Umgebung ? Der Anspruch, "normal" sein zu wollen ? (Jetzt mal abgesehen von den offensichtlichen Schwierigkeiten wie Treppen, Blindenhunden, spastischen Anfällen etc....).

Da gehts schon wieder in die filosifische ... Was eine "Behinderung" ist und was nicht, wie und wer definiert da ? Ne Dreibeiner-Katze ist aus unserer Sicht sicherlich "behindert" zum Beispiel, aber sieht sie das auch so ? So lange sie noch auffe Bäume kommt und die Mäuse vor ihr wegrennen, wahrscheinlich nicht, oder ?

Ein Justin verliert gelegentlich die Kontrolle über bestimmte Körperfunktionen. Sieht er sich selbst als "behindert" ?

Das, was du über seine Aversion gegen Kontrollen geschrieben hast, wäre vielleicht wirklich mal ein intensiveres Nachdenken wert.

Ich bin sicher, ihr macht das schon !

Gruß,
Alarich

Liebe She,

das ist ja eine ungute Nachricht, ich hatte so gehofft, dass das nicht mehr auftritt Aber lasst bitte den Kopf nicht hängen, Justin kann sicher geholfen werden, was auch immer die Ursache ist. Hier ist alles was geht ganz fest gedrückt für den kleinen Mann, der mir sehr am Herzen liegt.

Alles Liebe und *drück*

Rouva

She, hier sind auch alle Daumen und Pfoten für den kleinen Mann gedrückt! Halt uns bitte auf dem Laufenden.

Ach je, She. Hier werden zwei Daumen und 24 Pfoten wie verrückt gedrückt. Halt uns bitte auf dem Laufenden!

Extra-Grüße von A. - alles Gute für den Piraten!

Update verfügbar ?

Mensch, das klingt aber sehr beängstigend! Ich drück auch ganz fest die Daumen und die Pfoten meiner Fellgurken.

Ürigens hab ich wie Tigo auch gleich an Epilepsie gedacht. Das könnte man medikamentös behandeln oder wenigstens lindern.

Bis eben gab es nichts Neues, doch nach dem Telefonat eben mit Andrea (unser TÄ) gab es dennoch eine Überraschung.

Wir haben für Dienstag 17.15 Uhr einen Termin in der Tierklinik vereinbart. Dabei erwähnte ich, dass am Montag ein Gespräch mit unserer Verhaltenstherapeutin anstünde, dessen Ausgang ich unbedingt abwarten wolle. Andrea meinte, dass sie beim Gespräch gerne dabei wäre, wenn sie schon gegenüber wohnen würde. Nun, das ist schlecht möglich, weil ich mit der Therapeutin in der Schweiz telefoniere. *lächel* Andrea fragte mich, ob es "zufällig die Frau Schär" sei, bei der sie einige Homöopathie- und Katzenverhaltensseminare besucht hätte. Ja, die ist es. Nun haben wir beschlossen, dass wir das Telefonat zu dritt führen werden, sie kommt einfach rüber zu uns und hört den Inhalt mit. Ganz prima, wie lange haben wir uns eine TÄ gewünscht, die nicht nur Schulmedizin, sondern auch Erfahrungen in Hömöopathie, Bachblüten und vor allem das Wissen um Katzenverhalten besitzt - und sich zudem noch engagiert. *freuohneende*

Im Moment schläft der kleine Gauner, nachdem er eben einen kurzen Anfall hatte - den er allerdings durch sein Fressen kurz unterbrach und nach der Sättigung munter weiter machte.

Es ist gar keine Frage, dass wir uns mit dem, was es auch immer sein sollte, arrangieren. Nachdem ihn der erste TA, den er beim Ankommen bei uns sah, wegen FIP einschläfern wollte, werden wir diese Diagnose ganz locker ertragen. Es gibt immer Möglichkeiten für jede Art der Erkrankung, solange sie heilbar oder zumindest zu lindern ist. Auf in den Kampf gegen "was-auch-immer".

Wenn ich am Montag abends noch aufnahmefähig bin, berichte ich kurz vom Gespräch, ansonsten ein wenig später.

Vielen Dank, ihr Lieben, dass ihr uns so unterstützt ! Ich werde es zurück geben, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Ein schönes WE wünsche ich in die Runde... *winke*

Zuletzt geändert von She65 am 27.07.2007, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.