Guten Abend, ihr Lieben,
der Familienrat tagte gerade, wir werden am Dienstag in die Tierklinik fahren, um Justin genauer untersuchen zu lassen. Leider haben die Krämpfe nicht aufgehört, es war für ein paar Wochen Ruhe, dann ging es am WE weiter. Samstag blieb es bei zwei "Attacken", am Sonntag wechselte sich einer mit dem anderen ab, gestern und vorgestern war zumindest abends Ruhe und nichts Derartiges zu erkennen. Heute Abend ist es wieder besonders schlimm...
Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, an dem wir keine Möglichkeit einer Veränderung hier bei uns sehen. Das bisherige Katzenfutter, das Justin plötzlich nicht mehr anrührte, wurde gewechselt in eines, das er mit großem Appetit fraß. Uns fällt nichts mehr ein, das noch verantwortlich sein könnte für die Anfälle, so dass es jetzt wirklich an der Zeit für eine genauere Inaugenscheinnahme ist.
In diesem Artikel erkennen wir ihn vollständig wieder (gefunden habe ich diese Beschreibung auf der Luna-Seite)...
Feline Hyperästhesie (FHS)
Seit den frühesten Tagen der Mensch-Katze-Beziehung hatten Katzen den Ruf mystische, spirituelle Wesen zu sein, entweder göttlich oder bessesen. Das Warum ist nicht schwer zu verstehen. Katzen haben die Fähigkeit ohne zu blinzeln Menschen ins Auge zu sehen, Dinge zu sehen, die garnicht da sind, anscheinend grundlos wie verrückt herumzurennen und von jetzt auf nachher von ruhig auf richtigehend wild umzuschalten.
Einige dieser Eigenschaften , in extremer Form, sind Teil des als Felines Hyperästhesie bekannten Syndroms. Katzen, die von diesem Syndrom betroffen sind, zeigen die bizarrsten Charakterwechsel, manchmal scheinen sie zu halluzinieren, agieren manisch, schizophren oder sogar „besessen“.
Klinische Anzeichen für das Feline Hyperästhesie Syndrom (FHS)
- plötzliche Anfälle von bizarrer Hyperaktivität oder aggressivem Verhalten
- frenetisches auf sich selbst gerichtetes Putzen entlang den Flanken oder am Schwanz (möglicherweise zu Haarverlust führend)
- Schwanzschlagen, Fixierung auf den Schwanz, Schwanzjagen oder wilde Attacken direkt gegen den Schwanz
- Grosse Pupillen/seltsamer Blick
- Hautzucken/-rollen (diese Störung wird manchmal Rolling Skin Krankheit genannt)
- Offensichtiche Halluzinationen – sie scheint den Bewegungen von Dingen zu folgen, die nicht vorhanden sind oder vor einem unsichtbaren Verfolger davonzurennen
- Lautgebung, Schreien, lautes Miauen
- Besonders empfindlich gegenüber Berührungen („Hyperästhesie“) entlang der Wirbelsäule – Streicheln kann einen Anfall provozieren
- Plötzliche Sitmmungsumschwünge - z.B. von äusserst anhänglich zu aggressiv
- Einige oder alle der oben genannten Anzeichnen gehen bis zu einem (epileptischen) Anfall (Umfallen, die Beine paddeln, Sabbern)
- Anfälle finden fast konstant statt, den ganzen Tag, jeden Tag oder alle paar Tage einmal
Mögliche Gründe
FHS entsteht das erste mal bei ausgewachsenen Katzen. Niemand weiss genau, was FHS auslöst, aber es gibt wenig Möglichkeiten dafür.
- Weil einige Katzen Anfälle während oder nach einem FHS Anfall, ist es möglich , dass dies ein Resultat von abnormaler elektischer Aktivität in Zonen des Gehirns sind, die die Emotionen, Putzverhalten und/oder Jagdverhalten steuern (d.h. es könnte partiell epileptische Aktivität bestehen). Unterstützend zu dieser Erklärung ist zu sagen, dass einige Katzen auf eine antikonvulsive Therapie (anit-epileptisch) ansprechen.
- FHS könnte eine Form Feliner Obsessiver Verhaltungsstörung (OCD) sein, bei welches die Obsession auf das Putzen, und/oder Aggressionen, plus Belange der eigenen Sicherheit bezogen ist. Die anscheinend kompulsive Natur auf sich selbst gerichteten Putzens und die positive Reaktion auf auf Anti-Obsessiv Mediaktion unterstützt diese Krankheitsursache.
- Anfälle führen zu obsessiven-kompulsiven Manifestationen (fast die Hälfte aller bulimischen Menschen haben abnormale Gehirnwellen). Diese Hypothese zeigt einen Weg, die beiden oben beschriebenen anscheinend unvereinbaren Krankheitsursachen zusammenbzubringen...Was auch immer es sein wird, wir werden die Lösung dafür hoffentlich finden. Bevor wir es ärztlich abklären lassen, gibt es glücklicherweise am Montag ein Gespräch mit unserer Verhaltenstherapeutin. Sie kennt Justin sehr gut, ist bestens vertraut auch mit dem Organismus der Katzen und vor allem eine gute Homöopathin. Vielleicht hat sie ja noch eine Idee, vor allem, weil Justin seit Einzug bei uns diverse Auffälligkeiten zeigte. *hoff*
Ich weiß, dass ich eure Daumen schon arg strapaziert habe, doch dieses eine Mal bitte ich noch um eure Mithilfe. Mein Herz ist so derart schwer im Moment, dass es mir alleine nicht möglich ist, die Kraft aufzuwenden.
Liebe Grüße, ich danke euch,
She