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Hallöchen,



erinnerst Du Dich noch an Sven Glückspilz, den kleinen kranken schwarzen Kater mit weißem Latz? Aufgrund der vielen Nachfragen habe ich sein weiteres Leben bzw. den Behandlungsverlauf wieder aufgeschrieben. Es ist toll, wie viele Menschen sich noch für ihn interessieren! Die Datei befindet sich in der Anlage, ich würde mich freuen, wenn Du seine Geschichte liest!



Was schenkst Du Deiner Katze eigentlich zu Ostern?

Ich finde es immer sehr gemein, dass Kinder und/oder der Partner Eier und Geschenke suchen dürfen und die Miez sitzt traurig daneben, sieht das und kriegt trotzdem nix. Also habe ich einen Sonderposten Plüsch/Samt-Hündchen erstanden und denen Baldrian und Katzenminze in den dicken Bauch gestopft. Die Hündchen heißen Bello von Baldrian-Katzenminz, sind ca. 11cm lang und stinken göttlich. Deshalb sind sie einzeln in Folie eingeschweißt. Sie sind nahezu unkaputtbar und haben auch keine Knöpfe oder irgendwas, was Miez verschlucken könnte. Es gibt sie in den Farben türkis, gelb, rot, pink, lila und grün und sie kosten 2 Euros. In der Anlage ist ein Bild. Ein Hund 1,00 ¤ Porto, darüber 2,00¤. Und von dem Erlös geht Svennie zu seiner Frau Lieblingsdoktor, ob er will oder nicht. Ich fürchte, das wird in absehbarer Zeit wieder wesentlich öfter sein. Willst Du auch Bellos haben? Dann schreib mir doch kurz eine eMail mit Adresse. In meinem Bekanntenkreis und bei der Katzenhilfe sind die eingeschlagen wie eine Bombe! Die kann man zu Ostern auch prima verstecken – Miez findet sie auf jeden Fall!



Liebe Grüße

Dagmar Schmidt

mit Sven Glückspilz, Dickes, Möhrchen, Katjes, Bommel, Big Mäc und Joschi</span>

Der Nickhautvorfall ist innerhalb von einigen Tagen verschwunden gewesen. Mir ging es ganz gut abgesehen von meinem geröteten Mäulchen trotz kürzlicher Cortisonspritze. Einige Wochen später hatte ich schon wieder so ein Loch im Rücken, das aber wie beim letzten Mal auch gar nicht so sehr nach Bißverletzung aussah. Und dann kam der Schock für uns alle: Nach einigen Untersuchungen und einer Biopsie diagnostizierte die Frau Doktor ein Eosinophiles Granulom. Das ist wie der Calici-Virus auch eine Autoimmunerkrankung, die fiese, entzündliche Löcher in die Haut macht, um es mal vereinfacht zu sagen. Und ein Blick in meine Schnute bracht auch nix Gutes: Durch diesen Schub war auch die alte Sache wieder voll aufgeblüht. Ich hab ja nur noch vier Eckzähne, aber dort geht das Zahnfleisch bereits zurück und ist völlig entzündet. Ich werde mich darauf einstellen müssen, dass demnächst mein oberer linker Eckzahn raus muß. Dann hab ich nur noch drei Zähne. Und dabei bin ich doch noch nicht mal drei Jahre alt!


Was wir jetzt genau machen, wissen wir noch nicht. Bleibt wohl nur Cortison, auch wenn die Abstände leider immer kürzer werden. Alternative Mittel hat die Dosi ALLE schon an mir ausprobiert – ohne Wirkung. Mittlerweile habe ich auch telepathische Fähigkeiten entwickelt. Ich weiß ganz genau, wann in der Leberwurst eine Pille drin ist und wann ich sie gefahrlos essen kann. So bin ich in Sachen Tabletteneingabe ein kleines bisschen kompliziert geworden. Auch aufgelöst in Flüssigkeit oder Paste will ich nix schlucken. Wenn das Zeug mit der Spritze in meinen Mund kommt, knetsche ich es sofort seitlich wieder raus. Dafür ist es praktisch, keine Zähne zu haben. Nur gegen die Cortison-Spritze kann ich mich nicht wehren. Ich kriege jetzt alle drei Wochen eine, aber sie schlägt nicht mehr so gut an wie früher
Alles in allem bin ich aber trotz der Erkrankung ziemlich fit. Die Dosi sagt immer, solange ich mich noch mit meinen Kollegen kloppen kann, kann es noch nicht so schlimm sein. Und zu kloppen gibt’s hier reichlich. Es hat einige Veränderungen in unserem Bestand gegeben. Die Dosi hat einen Big Mäc aus der Katzenhilfe angeschleppt, ein riesiges Monster in weiß mit roten Flecken und Bernstein-Augen. Der war da sooo unglücklich, da konnte sie nicht widerstehen. Das war noch ganz ok. Und dann ist plötzlich Kollege Bommel nach fast vierjähriger Abwesenheit wieder eingezogen. Der ist damals auf Wanderschaft gegangen und ist in unserem Dorf quasi von Nachbar zu Nachbar gezogen. Die Dosi hat ihn immer mal gesehen, dick und vollgefressen. Dem ging es immer gut, der stand ausgezeichnet im Futter. Tja, und jetzt ist der fette Kerl wieder bei uns eingezogen, ganz dreist. Er mag uns anderen nämlich alle nicht und knurrt wie ein Hund. Ich glaube, der kann gar nicht maunzen! Jedenfalls machen wir alle einen großen Bogen um ihn. Und dann hat sich auch noch Nachbarkater Joschi bei uns häuslich niedergelassen. Die Dosi hat ihn x-mal zu seinem Zuhause zurückgeschleppt, aber der ist wie ein Steh-auf-Männchen und kommt stur immer wieder zu uns. Und da wir Katzenklappen haben, können wir ihn auch nicht einfach ausschließen. Na ja, mal ganz ehrlich: bei dem Zuhause würde ich auch abhauen. Zumal es die Besitzer nicht die Bohne interessiert, wo er ist. Er war noch nicht mal kastriert, als er bei uns aufgetaucht ist. Und so kommt es, dass wir mittlerweile sieben Kater sind. Das ist zuviel, und das weiß die Dosi auch. Aber wen sollte sie denn abgeben und wohin? Die kann sich doch von keinem von uns trennen. Also müssen wir uns intern um die Rangfolge kümmern, was öfter zu Prügeleien und Markierungsattacken igitt führt. Dosi hat schon angedroht, dass sie uns bei den ersten Sonnenstrahlen alle rauswirft und die Katzenklappen zumauert. Wir dürfen uns nur wieder blicken lassen, wenn es doll regnet. Und um unser Futter zu finanzieren will sie, dass wir betteln gehen.

Heute aber muß ich der Dosi erst mal bei der Arbeit helfen. Sie ist nämlich auf den Hund gekommen. Sie hat Samt-Hündchen erstanden und stopft denen Baldrian und Katzenminze in den dicken Bauch. Wir lieben die Bellos – man kann sie so toll verprügeln oder durch Vollsabbern ertränken und sich vorstellen, es wären echte Hunde. Wollt Ihr welche haben für meine Kollegen vor Ort? Dann sagt mir doch einfach kurz Bescheid, bevor sie alle wieder weg sind, das geht nämlich ruck-zuck.

Bilder von mir und den Bellos stehen in der Anlage. Ich selber melde mich dann mal wieder in loser Reihenfolge. Ich freue mich unheimlich, dass sich so viele Dosis für mein Schicksal interessieren. Das hält mich richtig aufrecht, erst recht, nachdem neulich eine Tante vom Tierschutz(!!!) die Dosi gefragt hat, ob sie mich nicht lieber einschläfern lassen will. Die Dosi war sehr sehr böse, denn das würde sie natürlich niemals tun. Zumindest da bin ich mir ganz ganz sicher.

Alles Liebe
Euer Svennie Glückspilz </span>

Hallo und ein herzliches Miau,

hier ist Sven Glückspilz, der aaarme kleine Kater von Dosi Dagmar. Genau, der mit dem bösen Calici-Virus in der großen Klappe. Die Dosi sagt, ich kriege immer noch so viel Fanpost und Anfragen, dass ich noch mal schreiben müsste, wie es mir mittlerweile geht. Also sitze ich jetzt hier am Schreibtisch und haue mit in die Tasten.

Als die Cortison-Behandlung im letzten Jahr abgesetzt wurde, ging es mir zunächst sehr sehr schlecht. Das hatte aber auch sehr sehr große Vorteile. Die Dosi ist vor Mitleid zerflossen und ich habe nur noch das leckerste Fresschen gekriegt: Hähnchenbrust, Tatar, Fisch und so was. Und alles vorgekaut oder püriert und in kleinen Häppchen serviert, wann immer ich auch nur pups gesagt hab. Das war, wie wenn einem gebratene Vögel in den Mund fliegen, und eigentlich wäre es auch ein Grund, niiieee wieder ganz gesund zu werden… Aber irgendwann war mir das Geglucke von der Dosi zuviel und ich bin nach draussen gegangen, um mir eine leckere Maus zu fangen und aufzufressen. Das war ein großer Fehler, wie ich heute weiß, denn danach hat die Dosi beleidigt das tolle Futter eingestellt. Nach dem Ausschleichen des Interferons fing die Cortison-Behandlung wieder an. Ich glaube schon, dass die Interferon-Behandlung letztlich doch etwas gebracht hat, denn ich brauchte im Gegensatz zu vorher nur noch ganz wenig Cortison. Eine ganze Zeitlang ging es mir richtig gut, und ich konnte mich ganz darauf konzentrieren, meine Mitkatzen zu nötigen, meine Haare auf den Kopfkissen zu verteilen und meine Krallen in den schönen Schwingsessel zu hauen, bis alles in Fetzen runterhing.

Dann kriegte ich einen hässlichen Nickhautvorfall, und keiner wußte, warum. Die Dosi hat gedacht, ich habe Würmer! Iiih so was! Portion Milbemax igitt und zwei Wochen gewartet. Nix tat sich. Ich war aber auch nicht unfit oder so. Nach vierzehn Tagen musste ich wieder zu meiner Frau Lieblingsdoktor und wurde innerlich auf den Kopf gestellt. Mit der Ergebnis, dass ich eigentlich kerngesund bin. Ich wäre der dummen Kuh am liebsten ins Gesicht gesprungen, denn mir persönlich geht es natürlich wesentlich besser, wenn die Diagnose aaarmer kleiner kranker Zwerg und nix gesund lautet. Ich habe dann nochmals eine Entwurmungsspritze gegen den Fuchsbandwurm gekriegt, der mit den üblichen Mitteln nicht zu erreichen ist. Also wieder zwei Wochen warten - nichts. Dann hat die Dosi mich geschnappt und mich zentimeterweise abgetastet und gedrückt, um zu sehen, wo evtl. was weh tut. Und siehe da: sie fand ein großes Loch im Rücken, allerdings von meinen etwas längeren Haaren überdeckt. Durchmesser fast drei Zentimeter. Außerdem konnte man einen inneren Kanal ertasten. Dann sagte Dosis Nachbarin auch noch, das kenne sie, das sei eine Schußverletzung. Also wieder mal ab in den Korb und raus zur Klinik - es war natürlich wieder Wochenende, aber meine Frau Lieblingsdoktor hatte Dienst und rückte mir im wahrsten Sinne des Wortes auf die Pelle. Als erstes hat sie mal Gottseidank eine Schußverletzung ausgeschlossen. Das Loch sei offenbar durch eine Bißverletzung entstanden, meinte sie. Ich muß mich heftig gekloppt haben. Komisch nur, dass ich mich daran überhaupt gar nicht erinnern kann. Iiich? Mich prügeln? Niemals!!! Das muß auch schon einige Wochen vorher gewesen sein, denn das Loch war nicht frisch. Ganz im Gegenteil. Die Oberhaut ließ sich verschieben, und darunter war es auf einer Fläche von 4x4 cm eitrig und das Gewebe teilweise abgestorben. Und jetzt muß ich mich mal loben: Ich habe meine Frau Lieblingsdoktor das ganze Zeugs rausmachen lassen – ohne Narkose! Und dann hat sie es auch noch genäht! Sie hat über eine Stunde gebraucht, aber sie hat es geschafft. Ich habe mich schlafend gestellt. Wenn ich die Augen schliesse, sehe ich nichts und bin demzufolge auch nicht da – ganz einfach. Und mein Schmerzempfinden ist ja sowieso stark herabgesetzt. Jedenfalls porkelte sie in der Wunde rum, bis alles weg war. Mann, war ich tapfer! Leider bin ich seitdem optisch etwas gehandicapt. Ich habe einen großen kahlen abrasierten Fleck bzw. Ring auf der Seite. Um die Nahtstelle sind die Haare schon wieder gewachsen. Der Rest aber leider noch nicht, nur so ein paar Stoppeln. Es hat irgendwie etwas von einem Kornkreis. Sehr merkwürdig, denn das ist mittlerweile schon einige Monate her. Na, hoffentlich wachsen die überhaupt noch nach! Ich bin zwar krank, aber ich will nicht auch noch hässlich sein! Die Dosi hat mich schon gehänselt und gesagt, demnächst kippe sie Blumendünger drüber.
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PS. Während meines Mittagsschläfchens auf Dosis Schoß hat sie beim Streicheln gerade ein weiteres kleines Loch gefunden… sch….

Und hier noch Bilder:


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P.S. Gytha, leider kann ich nicht mehr als 5000 Zeichen schreiben (und der Brief sind was bei 11000) kannst du den evt zusammenfügen? oder ist das hier im Forum so?

Manch ein anderer wäre der Empfehlung der "Tante vom Tierschutz" schon längst gefolgt.