Am Samstag war unser Wackelkater Kaspar wieder mal allein auf der großen Wiese vor dem Haus. Wir sehen immer wieder nach, ob er auch nicht auf Wanderschaft geht sondern brav da bleibt, und dass ihm auch sonst nichts gefährlich werden kann.
Plötzlich hörte ich einen Hund kläffen. Natürlich bin ich sofort rausgerannt, dass unserem Herzepimpel auch ja nichts passiert. Kaspar steht also am Maschendrahtzaun zur Nachbarin, vor Erregung heftig schaukelnd. Auf dem Nachbargrundstück steht etwas, das aussieht wie eine langbeinige Ratte mit Fledermausohren, sich bei genauerem Hinsehen aber als Chihuahua entpuppt. So ein kleiner Handtaschenwaldi, wie die Paris Hilton einen hat. Anscheinend hat unsere Nachbarin Besuch, denn den Hund hab ich hier noch nie gesehen.
Kaspar ist begeistert. Ein Hund, der kleiner ist als er! Sein Gegenüber hat das Kläffen mittlerweile eingestellt und kommt vorsichtig näher. Sie beginnen, sich durch den Zaun hindurch zu beschnuppern und der Hund wedelt freundlich mit dem Schwanz. Richtig süß!
Leider kommt genau in diesem Augenblick ein dauergewelltes Wesen in Longshirt und Leggins (sowas gibt es anscheinend doch noch) durch den Garten gewetzt, kreischt "Mandy, komm sofort zur Mutti!", klemmt sich das Viecherl untern Arm und verschwindet wort- und grußlos.
Kaspar steht noch mindestens 20 Minuten am Zaun und hofft vergebens, dass Mandy nochmal rauskommt. Ich hab ihm dann versprochen, wenn wir im Lotto gewinnen, dann kaufen wir uns ein großes Haus mit Garten und dann bekommt er seinen eigenen Chihuahua.