Gestern lag ich nach dem Essen auf der Couch und war gemütlich am rüberdämmern, da stieg unser Wackelkaterchen die Treppe hoch und fing oben an zu miauen. Ich dachte, der will nur zu meinem Mann ins Bad, geht mich also nichts an, ich bleib liegen.
Kaspars Miauen wurde immer lauter und flehentlicher. Ich nahm halt an, mein Mann ist grad unter der Dusche und kann nicht aufmachen. Und da mich der Kaspar den ganzen Vormittag mit abwechselnd Spielen und Schmusen unter Beschlag genommen hatte und ich vom Vortag völlig geschafft war, ignorierte ich ihn einfach.
Auf einmal hör ich, wie er mit der Pfote aufs Laminat klopft. Das ist immer ein Zeichen, dass er einen braucht. Also geh ich hoch und seh, dass die Tür zum Büro zu ist, und da steht das Katzenklo! Kaspars Klopfen kommt aus dem Schlafzimmer, er hat auf den Vorleger gepieselt. Deswegen hatte er auch so geschrien, weil er nicht zum Klo konnte.
Er sah mich flehentlich von unten mit großen Augen an. Kaspar weiß schon, dass man das nicht darf. Ich nahm in auf den Arm, streichelte ihn und versicherte ihm, dass er wirklich nichts dafür könne und dass das allein meine Schuld war, weil ich die Bürotür zugemacht und nicht auf sein Rufen reagiert hatte.
Wahrscheinlich hab ich es mit dem Streicheln und Knuddeln und Entschuldigen etwas übertrieben. Denn als ich heute morgen aus dem Bad kam, hatte Kaspar wieder auf den frisch gewaschenen Vorleger gepieselt! Anscheinend meint er, das muss so sein, weil ich ihn doch so gelobt hatte.
Wie gewohn ich ihm das jetzt wieder ab?