Ein Kater im Himmel
Ein Kater steht vorm Himmelstor, erschöpft und ohne Kraft, den langen, schweren Weg hat er mit Müh geschafft.
Sankt Petrus ist zunächst erstaunt, sein Blick ist sehr beklommen, doch dann heißt er mit Herzlichkeit den Kater sehr willkommen.
Er fragt nach der Vergangenheit, wie er auf Erden lebte, der Kater fing an zu weinen und seine Stimmte bebte.
„Ach, Petrus, nun, du glaubst ja nicht, dass es so was gibt, mein Leben war ein Jammertal, kein Mensch hat mich geliebt.
Mein Futter jagte ich mir selbst, im Keller und auf Bäumen, von Dosenfutter, da konnte ich nur träumen.
Mein Bett war ein Kartoffelsack, nicht einmal eine Decke, so schlief ich bei Benzingeruch in der Garagendecke.
Drum hab ich nur den einen Wunsch: ein Kissen, ganz aus Seide, mit schönen weichen Federn drin, das wär meine größte Freude !“
Dem Petrus tat der Kater leid und darum sagte er schnell: „Den Wunsch erfülle ich dir gern“ und streicht ihm übers Fell.
Bereits am übernächsten Tag hört man erneut Gebimmel, sechs kleine Mäuse stehen vorm Tor und möchten in den Himmel.
Sankt Petrus schüttelt seinen Kopf, er kann das gar nicht fassen, doch dann beschließt er kurzerhand, die Mäuse reinzulassen.
Er fragt auch sei nach ihrem Wunsch, und denkt, er hört nicht richtig, „Rollschuhe“ wünschen sich die Sechs, die sind für uns soooo wichtig !
Wir wurden unser Leben lang von Katzen rumgehetzt, darum sind unsere Füße jetzt kaputt und abgewetzt.
Ein hilfsbereites Engelchen ruft laut: „Ich werde gleich morgen für euch Rollschuhe in unserem Supermarkt besorgen.“
Sankt Petrus hält im Himmel Wacht, macht täglich seine Runde, so sucht er auch den Kater auf, just um die Mittagsstunde.
Er fragt ihn, wie es ihm gefällt, das Kissen ganz aus Seide. Der Kater sieht ihn dankbar an und sagt aus tiefer Freude:
„Das Kissen ist so wunderschön mit seinen weichen Federn, doch was mich ganz besonders freut: mein Essen kommt auf Rädern.“
_________________ Ich kann mein Vertrauen ruhig verschenken, denn wenn es von jemandem missbraucht wird, ist es sein verschenktes Glück, nicht meines. (schamanische Weisheit)
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