Es ist keine spektakuläre Geschichte, sondern einfach nur eine Begebenheit, die uns unsere "seelenzarteste" Kätzin Schnucki heute beschert hat. (Wie sonst sollte man eine Katze beschreiben, die ein Jahr in einem Industriegebiet auf der Straße gelebt hat, nicht nur zu ihrer Freude und der der dort ansässigen Menschen ?)
Das Abendessen war bereits beendet, der Gatte hatte sich seine Brote für morgen bereit gelegt und gebuttert (bzw. gelättat), alle Lungerer waren außer Reichweite, also wähnte Mann sich in Sicherheit. Ein empörter Schrei unterbrach meine I-Net-Aktivitäten, in etwa "das darf doch wohl nicht wahr sein". Schnucki stand mit den Hinterbeinen auf dem benachbarten Stuhl, mit dem Rest der Beine auf dem Tisch und leckte genüsslich die Margarine vom Brot - wobei der Gatte damit nicht sparsam ist und sich inzwischen nur noch ein Hauch des Belages auf dem Brot befand.
Aus welchem Grunde auch immer konnten wir nicht wirklich böse auf sie sein, war es doch ein Beweis dafür, dass sie ihre Scheu vor Allem zu uns gehörigen immer mehr verliert. Es gibt durchaus Tabus bei uns, so ist der Tisch - wenn er für die Mahlzeiten genutzt wird - sehr wohl kein Platz für Katzen während dieser Zeit. Bei Schnucki ist die Grenze zu dem, was erlaubt und verboten ist, etwas weiter gesteckt, weil sie ohnehin nur sporadisch dort ist, wo sich die Menschen aufhalten.
Neuerdings maunzt die kleine Süße sogar, wenn sie Schmuseeinheiten möchte, und das nicht zu leise. Es ist ein bisschen so, als ob sie all das nachholen möchte, was ihr so lange Zeit verwehrt war.
Mir ist wohl ums Herz, nicht nur für heute, das hält bestimmt einige Zeit vor.
LG,
She