Vielen Lieben Dank, die mir die Daumen und vor allem Zwacki die Pfoten gedrückt haben. Wir waren gegen 19.30 Uhr zuhause und die "Behandlung" hat fast eine 3/4 Stunde gedauert, obwohl es nicht viel zu behandeln gab. Während der Fahrt hat Zwacki trotz Wohlfühl-Kennel geschrien wie am Spieß, im Wartezimmer war er allerdings wieder der ruhige gemütliche und ruhte seelig zwischen Mama und Papa.
Ich erwähnte ja, dass es sich um eine Praxis handelt (eine wirklich kleine, fast gemütliche), deren TÄ (2) nicht nur veterinärmedizinisch, sondern auch homöopatisch behandeln. Außerdem hat sich die heutige TÄ auch auf Tierverhalten weitergebildet. Ich lernte sie kennen, als wir damals händeringend einen Katzenverhaltenstherapeuten suchten und ich irgendwann durch viele Umwege an ihre Adresse kam. Mein Anruf/mein Anliegen damals wurde notiert, es folgte jedoch keine Reaktion (weil die TA-Helferin den Zettel verlegt hatte), also folgerte ich Desinteresse. Inzwischen hatten wir bereits nicht nur Jemanden, sondern die Beste gefunden, da erhielt ich den Anruf der Ärztin von heute. Sie hat mich zwei Mal angerufen, wir unterhielten uns ausgiebig über Katzenverhalten und sie machte etwas, was mir imponierte: sie war ehrlich, weil sie zugab, dass sie uns in unserem Fall nicht so kompetent hätte weiterhelfen können.
Die kurze Exkursion war nötig, um zu erklären, dass die TÄ von heute schon unter einem gewissen Druck stand.
Im Wartezimmer wartete noch ein Hund, als er mit Namen freundlich aufgerufen wurde, sprang er ins Behandlungszimmer hinein, wurde immer wieder gelobt und bekam Leckerlies. Es wurde viel gelacht und geherzt drinnen, das war trotz geschlossener Tür zu hören. Der Patient, der etwas später kam, war ein junger Pitbull, der zur Tür ins Behandlungszimmer drängte. Wir sprachen kurz mit dem Besitzer, der meinte, dass es drinnen die besten Leckerlies gäbe und der Lütte immer wieder gerne hineingeht.
Nun sollte es spannend werden, weil Zwacki nämlich nicht so ein leicht einzuwickelnder Kater ist. Von Fremden nimmt er keine Leckerchen an, also waren wir sehr gespannt. Die TÄ bat uns, ein wenig zur Seite zu gehen, weil sie mit Zwacki warm werden wollte. Sie streichelte ihn ausgiebig, sagte ihm viele nette Dinge und fütterte ihn mit Malzpaste. Und, der Kater schleckte ihr die Finger ab.
Das konnten wir nicht glauben. Sie untersuchte seine Ohren, fühlte sein Herz, das Übliche, bis sie zu den Zähnen kam. Wohlweislich hatten wir nicht erwähnt, dass es bereits einen Befund gab. Im Gegenteil, ich hatte erwähnt, dass ich in einem Forum bin, wo das Thema "Zahnstein" gerade diskutiert würde
Also hatte ich nichtmal gelogen.
Zwackis Zähne sind in bester Ordnung, er hat lediglich ein bisschen Plaque, der mit Hilfe einer Zahnreinigung entfernt werden kann. Außerdem gibt es Kaubonbons, die im März erst wieder lieferbar sind (eine Art gut schmeckende Zahnbürste mit Enzymen) und die von Katzen sehr gut angenommen werden. Die TÄ erklärte mir, dass eine wirklich effektive Zahnsteinbehandlung ausschließlich unter Narkose gemacht würde und das sei ja ein gewisses Risiko. Dazu gäbe es bei Zwacki derzeit absolut keinen Anlass.
Wir haben noch ein bisschen diskutiert über Dieses und Jenes und uns dann verabschiedet. Vorher habe ich die Kau-Balls noch bestellt und eine Zahnpasta mit Fischaroma mitgenommen.
Als wir zuhause waren und die Sprache wieder gefunden hatten, fragten wir uns: was war das jetzt eben ? Wie kann es zu zwei völlig gegensätzlichen Diagnosen kommen, von denen sich eine total mit unserer eigenen Wahrnehmung deckt ?
So, wie es im Moment aussieht, haben wir gerade eine neue Tierarztpraxis gefunden. Wir sind schon sehr gespannt, wie die anderen Mäuse sie mögen *herz*
LG, einen schönen Abend noch,
She